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Die einzige Figur, der eine ganze Abteilung gewidmet ist, ist Corto Maltese selbst, der in den Räumen der Bibliothèque Publique de Information (Ebene 2, Eintritt frei) untergebracht ist. Denn für die Franzosen, die ihn noch vor den Italienern entdeckt und bekannt gemacht haben, ist Corto seit jeher ein Mythos und ein Synonym für Unabhängigkeit, für die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen, um in die Tiefe zu blicken.
Eine Corto-Ausstellung in einer öffentlichen Bibliothek ist eine Hommage an seine eigentliche Daseinsberechtigung: seine Fähigkeit, Wissen zu verarbeiten. Corto reist, und der Geist, mit dem er dies tut, ist zeitlos, denn die Werte der Freiheit und der Neugier sind immer nötig, um andere Kulturen zu respektieren. Corto liest, nimmt das Geschriebene und das Unausgesprochene auf und macht es sich zu eigen, um seine Umgebung zu verstehen.
UNE VIE ROMANESQUE
In der Ausstellung „Corto Maltese, Une vie romanesque“, die in der Bibliothek zu sehen ist, werden die literarischen Referenzen von Corto – mehr als 120 Originaltafeln sowie Reproduktionen, Zeitschriften und Bücher aus der legendären Bibliothek von Hugo Pratt – das Leitmotiv für den Besucher sein.
Die Ko-Kuratorin Patrizia Zanotti erklärt:
Pratt sagte, dass ‘der Strich von der Notwendigkeit einer Zeile ausgeht und beim Imperativ des Wortes ankommt, und so entstehen Comics’, und der Ausstellungskatalog, der von Casterman erstellt wurde und in französischer und englischer Sprache erhältlich ist, ist ebenfalls voll von Worten und Bildern.“
Preis € 25,00
144 Seiten – 24 x 32 cm
farbig
ISBN: 9782203284364
DAS CENTRE POMPIDOU UND DIE NEUNTE KUNST, EINE ALTE GESCHICHTE
„La BD à tous les etages„: eine Ausstellung, in der die Comics buchstäblich alle Räume des Beabourg einnehmen. Neben „Une vie romanesque“ wird die Etage, die 60 Jahren gezeichneter Literatur gewidmet ist (Bande Dessinée 1964- 2024), uns auf eine Reise durch die Produktion von Comics in allen Breitengraden der Welt mitnehmen: von amerikanischen Klassikern über europäische Mythen bis hin zu neuen orientalischen Trends.
Als Tribut an sein revolutionäres Konzept hat sich das Pompidou seit seiner Einweihung 1977 als Kulturzentrum an der Spitze der Förderung der bildenden Künste des 20. und 21. Jahrhunderts etabliert, einschließlich der Comics, und das zu einer Zeit als Comics – wie Pratt es ausdrückte – noch eine nutzlose Sache waren.
Mit emblematischen Ausstellungen wie „Comics and Everyday Life“ (1977), „Paper Heroes, Complete Stories of the 1950s“ (1988) und „Hergé“ (2006) nahm das Centre Pompidou eine Vorreiterrolle ein bei der Anerkennung des Comics als Kunstform, und getreu diesem Erbe der Innovation wird „La BD à tous les Étages“ das Publikum begrüßen, bevor es für eine Renovierung geschlossen wird, auf die wir gespannt sein können.
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